Etappe 1 Süd-Nord
Die erste Etappe des RheinBurgenWegs in der Süd-Nord-Relation führt von Bingen nach Trechtinghausen und bietet einen spannenden Einstieg in diese abwechslungsreiche Wanderroute. Der Start am Bahnhof Bingen gestaltet sich jedoch etwas unübersichtlich. Zwar weist ein gelber Aufkleber auf der Brücke auf den Zuweg zum RheinBurgenWeg hin, aber weiterführende Beschilderungen fehlen zunächst. Der Weg durch den Park am Mäuseturm ist ebenfalls nicht markiert, sodass man auf seine eigene Orientierung angewiesen ist. Wer im Park stets Richtung Norden geht, kann sich jedoch nicht verlaufen, da die markanten Punkte wie die Fußgängerbrücke und das Stellwerk schon von weitem sichtbar sind. Nach dem Überqueren der Bahnstrecke führt der Weg noch einige Meter entlang der Bundesstraße, bevor man schließlich den offiziellen Einstiegspunkt des RheinBurgenWegs am Schlangenpfad erreicht. Trotz des holprigen Starts entschädigt diese Etappe mit ihrer landschaftlichen Schönheit und dem einzigartigen Wandererlebnis, das den RheinBurgenWeg ausmacht.
Ein kurzes Stück führt der Weg steil bergauf zur Schutzhütte Prinzenkopf, wo Wanderer den ersten Aussichtspunkt erreichen und mit einem atemberaubenden Panorama auf Bingen und den Rhein belohnt werden. Von hier aus geht es weiter ins Kreuzbachtal, dessen Landschaft von der Nähe zu den Städten Bingen, Ingelheim und sogar Mainz geprägt ist. Besonders im Kreuzbachtal und der darauffolgenden Steckenschlääferklamm ist der Einfluss der urbanen Umgebung spürbar. Diese Region ist ein riesiger Waldspielplatz, der sowohl Kinder als auch Erwachsene zum Staunen und Entdecken einlädt. Wanderer mit großen Rucksäcken fallen hier deutlich auf, da die Gegend oft von Familien und anderen Freizeitaktivitäten geprägt ist.
Wanderstöcke machen vielleicht einen komischen Eindruck, können aber bei An- und Abstiegen eine echte Unterstützung sein. Ich nutze Wanderstöcke von Leki. Preislich sind es zwar nicht die günstigsten, dafür konnte ich mich bisher immer darauf verlassen. Sie halten gut das Gewicht aus wenn man sich mal drauf stützen muss, sind leicht und dadurch das sie teilbar sind auch gut am Rucksack zu verstauen.
Die Steckenschlääferklamm
Ab 1971 wurde die Steckenschlääferklamm von den Weilerer Wanderfreunden „Die Steckenschlääfer“ ausgebaut. Heute führen 15 kunstvoll gestaltete Holzbrücken über den Haselbach und machen die Wanderung durch die Klamm zu einem besonderen Erlebnis. Besonders bemerkenswert sind die 46 Schnitzereien von Franz Kellermeier, die die Klamm schmücken. Diese Masken und Karikaturen wurden später vom Schnitzkreis der Heimatfreunde e.V. Weiler erneuert und sind auch heute noch ein Highlight der Strecke. Dabei wurde besonders darauf geachtet, den natürlichen Wuchs der Bäume zu respektieren und die Schnitzereien so anzubringen, dass sie den Bäumen möglichst wenig Schaden zufügen. So fügen sich die kunstvollen Werke harmonisch in die Natur ein und tragen zur einzigartigen Atmosphäre der Klamm bei.
In der Steckenschlääferklamm ist zwar weniger los als auf den Kilometern vorher, doch ganz ruhig wird es auch hier nicht. Die Nähe zu den Wanderwegen und die Aussichtspunkte ziehen immer noch Wanderer an. Erst als der Weg in das Morgenbachtal führt, wird es deutlich ruhiger. Das Tal bietet eine friedliche Atmosphäre, die sich besonders bei der altehrwürdigen Morgenbachtalhütte entfaltet. Hier beginnt der Weg zur ersten Burg, die direkt am Wanderweg liegt und die Wanderer mit ihrer historischen Ausstrahlung willkommen heißt.
Über den Eselspfad gelangt man zur Burg Rheinstein, die nicht nur mit ihrer historischen Architektur beeindruckt, sondern auch einen fantastischen Ausblick auf das Rheintal bietet. Weiter geht es auf dem schmalen Eselspfad, der die Wanderer zu einem weiteren Aussichtspunkt oberhalb der Burg Reichenstein führt. Von dort hat man einen atemberaubenden Blick auf das Tal und die umliegenden Hügel. Anschließend folgt ein kurzes Stück Abstieg, das mit Drahtseilen gesichert ist, bevor man wieder ins Morgenbachtal hinabsteigt.
Wieder im Morgenbachtal angekommen, endet die erste Etappe des RheinBurgenWegs. An diesem Punkt hat man die Wahl, entweder die zweite Etappe fortzusetzen oder dem Morgenbach ein Stück weiter aufwärts zu folgen, um zur Schutzhütte Morgenbachtal zu gelangen. Hier kann man die Zeit bis zum Beginn des nächsten Wandertages ruhig verbringen und die idyllische Umgebung genießen.