Hexenstieg Etappe 2 – Oberharzer Wasserregal

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Direkt überfließend von Etappe 1 des Hexenstiegs ging es bei meiner Tour nahtlos über auf die zweite Etappe. Diese beginnt am Bärenbrucher Teich bei Buntenbock nahe Clausthal-Zellerfeld im Harz. Die zweite Etappe ist mit 22,1km Länge angegeben, aufgrund von einer Umleitung vor Torfhaus ist sie jedoch etwas länger. Das Aufkommen an Spaziergängern & Touristenreichen bei den Teichen bei Buntenbrock war heute bei schönem Wetter entsprechend hoch. Ein naher Campingplatz begünstigte dies auch noch. Am oberen Nassenwieser Teich überquerte ich den Damm und schon wurde es schlagartig wieder ruhiger, Spaziergänger verirren sich hier wohl eher nicht hin…

Links der obere Nassenwieser Teich. Über die erste von vielen Brücken führt die zweit eEtappe des Harzer Hexenstieges.

Nachdem ich die zwei Angler am oberen Nassenwieser Teich hinter mir gelassen habe, und auch die Mountainbiker rechts unterhalb des Damms weg waren, führte mich der Weg wieder in den Wald. Über einen steinigen und wurzelreichen Pfad führte mich der Weg zum Ententümpel. Zwar gab es hier keine Enten, dafür aber die Innerstequelle und somit die erste Quelle entlang des Harzer Hexenstieges. Die Quelle und auch der Tümpel dienten früher der Trinkwasserversorgung von Clausthal-Zellerfeld. Sowohl der Ententeich, als auch sämtliche andere Teiche (Bärenbrucher Teich, Nassenwieser Teiche, etc.) wurden bereits um 1600 für den Bergbau angelegt und sind noch heute intakt und in Betrieb da sie einen wichtigen Teil in der Oberharzer Wasserwirtschaft darstellen und auch Teil des UNESCO-Welterbes sind.

Innerstesprung – Quelle der Innerste.

Nach einem kurzen Abstecher zur Quelle führte mich der Weg weiter über ein kurzes gerades Stück Forststraße in Richtung Huttaler Widerwaage und der Stempelstelle 128 der Harzer Wandernadel. Das dieser Ort nicht sonderlich gut ausgeschildert und etwas versteckt liegt führt wohl dazu das es hier außerordentlich sauber ist, zumindest wenn man bedenkt das dies eine Sehenswürdigkeit ist und definitiv einen Besuch wert ist.

Die Huttaler Widerwaage

Von diesem Ort aus beginnt eine weitgehend nahezu ebenerdige Wanderung bis kurz vor Torfhaus entlang von hauptsächlich des Dammgrabens. Erst vor Torfhaus geht es deutlich bergauf. Erst mal geht es aber auf 605m ü. NHN. entlang am Huttaler Graben. Vorbei am Dr. Martin Schmidt-Platz und über einen alten Damm geht es dann wieder über einen Forstweg zur B242 die dann auch überquert werden musste.

Der hat es wohl nicht geschafft…

Das überqueren der B242 stellte sich als schwierig heraus. in einer langgezogenen Kurve muss man sich hier auf sein Gehör verlassen und überquert die Straße wenn man nichts mehr hört. Gerade wenn die leisen Elektroautos in Zukunft die Straße stärker befahren ist hier dringender Verbesserungsbedarf nötig um die Straße sicher queren zu können. Dann erblickte ich das erste Schild mit einer Kilometerangabe nach Thale, dem Ziel des Hexenstieges.

Das erste Schild mit Kilometerangabe nach Thale ist schon etwas besonderes.

Ein kurzes Stück führt nun abseits von Gräben durch den Wald bevor man dann an den Dammgraben kommt, welcher von nun an bis kurz vor Torfhaus begleitet wird. Gleich zu beginn kommt man auch an dem Ort vorbei welcher dem Graben seinen Namen gibt: Der Sperberhaier Damm. Dieses Aquädukt führt das Wasser in 16 Metern Höhe über die Senke des Sperberhaies und ist entsprechend spektakulär.

Am Ende vom Damm befindet sich das Dammhaus. Ursprünglich Diensthaus für Arbeiter und Wartungspersonal des Grabens ist es heute ein beliebtes Ausflugslokal mit Biergarten und bei entsprechend gutem Wetter auch sehr gut besucht. Mein Weg führte mich jedoch strikt weiter den Hexenstieg entlang, auch wenn ich kurz über ein leckeres Schnitzel nachgedacht habe. Leider ist hier das Gebiet durch anhaltende Trockenheit, Stürme und damit verbundenen Holzfäller arbeiten sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Ich habe hier nichts besonderes erwartet bis ich plötzlich auf eine Quelle gestoßen bin. Dies war eine sehr positive Überraschung, denn ich habe mich schon mit dem Gedanken abgefunden das ich mir das Trinkwasser demnächst mit meinem Filter reinigen muss. Entsprechend habe ich hier kurz eine Pause eingelegt und meine Wasservorräte aufgefüllt.

Fieke-Märtens-Brunnen

Weiter den Weg folgend musste ich dann die B498 überqueren was sich leichter gestaltete als die letzte Überquerung einer Bundesstraße. Von nun an führte der Weg immer Talseitig des Dammgrabens entlang. Nach wenigen Minuten erreichte ich die Eisenquelle mit gleichnamiger Schutzhütte welche ich auch für die Erholung über Nacht nutzte. Das Wasser der Eisenquelle selber ist wohl weniger zum trinken geeignet, ist es doch tatsächlich sehr Eisenhaltig und riecht auch entsprechend etwas.

Der Große Gerlachbach (Oben) fließt in den Dammgraben (Von links nach Rechts). Rechts an der Mauer der rötliche Zufluss vom Wasser der Eisenquelle.

Dem Dammgrabend folgend vorbei an Altenau. Größtenteils verläuft der Weg im Schatten des Waldes und aufgrund des Wassers ist es auch bei sommerlichen Temperaturen sehr angenehm hier zu Wandern. Immer wieder kommt man an Fehlschlägen vorbei. Dies sind spezielle Bauwerke am Graben wo überschüssiges Wasser, zB. nach starkem Regne oder zur Schneeschmelze, ablaufen kann ohne den Damm des Grabens zu beschädigen oder gar weg zu spülen. Nachdem ich Altenau hinter mir gelassen hatte kam ich am Silberbrunnen vorbei, welcher jedoch nahezu ausgetrocknet war. Alle paar Sekunden kam mal ein Tropfen heraus. Bevor man da einen Becher mit Wasser gefüllt hat ist man verdurstet… 3 Kilometer vor Torfhaus kam dann die nächste Ernüchterung: Der Magdeburger Weg, ein spektakulärer Weg entlang einer Steilwand, war aufgrund von Erdrutsch und Sturmschäden gesperrt und ist, wie ich nach meiner Wanderung herausgefunden habe, auch aufgegeben worden. Heißt also: Man wird ihn nicht mehr gehen können. Entsprechend musste ich eine Umleitung gehen welche die Wegstrecke verlängerte. Mittlerweile ist der Hexenstieg auf diesem Teilstück offiziell verlegt worden und führt nun zumindest unterhalb des Magdeburger Weges durch das Tal und auf der östlichen Seite des Tals hinauf nach Torfhaus.

Umleitung des Hexenstieges

Die Höhenmeter über die Wolfswarte waren nicht ohne. So entschied ich mich in unmittelbarer nähe zur Landstraße nach Torfhaus zu wandern. Der Weg führte über die 5 Kilometer vom verlassen des offiziellen Hexenstieges bis Torfhaus, der höchsten Siedlung Niedersachsens, stetig und steil bergauf auf 800 m. ü. NHN. Da sich auch das Wetter änderte und deutliche Anzeichen für Unwetter aufgezogen sind musste ich mich etwas beeilen um in Torfhaus noch einen Bus zu bekommen der nach Bad Harzburg fährt. Kurz vor Torfhaus ging es über einen Pfad oberhalb der Steilwand und des Magdeburger Weges. Dieser Pfad war von den Förstern freigeräumt und gesichert, die Zeichen des Erdrutsches und der Sturmschäden waren jedoch auch hier deutlich zu sehen sodass man erahnen konnte was wohl auf dem Magdeburger Weg los gewesen sein muss.

Sturmschäden oberhalb des Magdeburger Weges

Die letzten Meter führten dann über Großparkplätze bei Torfhaus zum Ziel der zweiten Etappe: Torfhaus.

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Etappendaten

Etappe 2: Buntenbrock – Torfhaus (22 km, neue Wegeführung 2020)

Wegezeit: Ca. 6:00 Stunden

Anstieg: 713m, Abstieg: 479m


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