Etappe 6
Vom Harkhof aus führt der Weg zur Kreuzsattelhütte, und dann steht eine Entscheidung an: Soll man die Verlängerung über den Brandenkopf einschlagen oder nicht? Oberhalb von Oberwolfach verläuft der Weg über neue Abschnitte und führt dabei an großen Windkraftanlagen vorbei. Die Hohenlochernhütte sowie die Spitzfelsenhütte laden zu einer wohlverdienten Pause ein. Nachdem man die Aussicht vom Spitzfelsen genossen hat, folgt der Abstieg nach Hausach, wo der Westweg die Kinzig überquert und zugleich seinen tiefsten Punkt erreicht. Die Etappe endet schließlich am Bahnhof in Hausach.
Ein letzter Blick auf den Harkhof, und schon befindet man sich wieder im dichten Wald. Ein kurzer, aber kräftiger Anstieg, den man besser nicht zur Mittagszeit bewältigen sollte, bringt den Kreislauf ordentlich in Schwung. Doch auf dem Weg zur Kreuzsattelhütte findet man schnell Erholung, und am Brunnen kann man direkt frisches Wasser auffüllen. Das ist ratsam, denn die Etappe setzt sich fort, wie sie begonnen hat: mit kurzen, steilen Anstiegen gefolgt von ebenso steilen Abstiegen. Besonders durch die neu angelegten Abschnitte kann man sich zeitweise etwas herausgefordert fühlen. Doch es gibt auch alternative Routen. Dazu später mehr. Zuerst muss man sich entscheiden: Möchte man den Umweg über den Brandenkopf nehmen oder nicht? Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit (es war bereits 15:00 Uhr) und der noch vor mir liegenden Strecke habe ich mich dafür entschieden, den Brandenkopf auszulassen. Also auf geht's, östlich vom Reiherskopf, immer abwechselnd steil bergauf und bergab. Es sind nicht immer viele Höhenmeter auf einmal zu bewältigen, aber insgesamt kommt doch einiges zusammen.
Bereits von weitem erkennt man eine Reihe von Windrädern. Tatsächlich kann man sie schon am Vortag von der Haaghütte aus bei guter Sicht erblicken. Der ursprüngliche Westweg verlief genau dort, wo seit 2021 die Windräder stehen. Daher wurde die Wegeführung entsprechend angepasst und führt nun nicht mehr bequem über den Kamm, sondern immer wieder hinauf und hinab. Kaum hat man es geschafft, auf dem Kamm zu sein, führt die neue Route einen wieder talwärts, nur um dann die gerade verlorenen Höhenmeter erneut zu erklimmen. Wer sich das ersparen möchte, kann dem Kammweg folgen, muss dann jedoch teilweise recht nahe an den Windrädern vorbeigehen.
Hinter dem zweiten Windrad gelangt man an eine Kreuzung, an der der Ebenacker Brunnen ausgeschildert ist. Dieser versorgt einen mit klarem, kühlem Wasser. Allerdings liegt er etwas abseits des Weges. Wenn man noch Wasser dabei hat, lohnt es sich nicht, ihn zu besuchen. Ein Windrad weiter befindet sich erneut abseits des Weges der Eckertsbrunnen. Dieser ist jedoch ziemlich versteckt und hatte im Juli 2021 nur sehr wenig Wasser. Das Brunnenrohr wirkte zudem nicht gerade einladend...
Es lohnt sich definitiv, weiter zur Hohenlochernhütte zu wandern. Sie ist vielleicht die schönste Schutzhütte auf der gesamten Strecke von Pforzheim bis Hausach, wenn nicht sogar auf dem gesamten Westweg. Tagsüber wird sie vom Schwarzwaldverein Wolfach bewirtschaftet und bietet Wanderern einen Pod, den man kostenlos nutzen kann (eine Spende wird erbeten). Dort finden bequem bis zu vier Personen Platz, um trocken und sicher zu schlafen. Etwas unterhalb gibt es einen Brunnen und ein paar Meter weiter unten eine Komposttoilette. Die Aussicht von der Hütte ist grandios, und es gibt zahlreiche Sitzmöglichkeiten. Meine dringende Empfehlung: Seien Sie früh hier, denn die Hütte ist sehr beliebt!
Falls die Hohenlochernhütte bereits belegt sein sollte, ist die letzte Möglichkeit vor Hausach die Schutzhütte auf dem Spitzfelsen, die Platz für 2 Personen bietet. Dazu folgt man dem Westweg steil bergab weiter, vorbei am weißen Kreuz. Der letzte steile Aufstieg zum Spitzfelsen erfordert noch einmal ordentlich Kraft. Oben angekommen kann man die Aussicht in alle Himmelsrichtungen genießen, bevor es an den langen, steilen Abstieg nach Hausach geht, wo man am Fuße des Spitzfelsens die Kinzig überquert. Hier befindet sich zugleich der tiefste Punkt des gesamten Westwegs. Ich empfehle, noch etwas weiter zu gehen, um eine Pause einzulegen. Direkt nach dem Ortseingang findet man ein paar Meter abseits des Weges diverse Einkaufsmöglichkeiten. Wenn man dann am Bahnhof vorbei auf die nächste Etappe geht, kann man am Kinzigufer wunderbar rasten.
Etappendaten
Harkhof – Hausach (15 km ohne Brandenkopf)
Anstieg: 476m, Abstieg: 924m