Harzer Hexenstieg Etappe 3
Über den Brocken
Im Harz zu sein bedeutet, dass ein Besuch auf dem Brocken ein Muss ist. Man kann bequem mit der Harzer Schmalspurbahn auf den Brocken fahren oder den anspruchsvolleren Weg wählen und ihn zu Fuß besteigen. Dies kann von verschiedenen Orten aus erfolgen. Wenn Sie auf dem Hexenstieg unterwegs sind und die Brockenvariante gewählt haben, führt der Weg von Torfhaus aus bequem und ohne nennenswerte Steigung durch das Torfmoor, über den 882 Meter hohen Quitschenberg zum Eckersprung. Es lohnt sich, einen kurzen Abstecher Richtung Süden zum dreieckigen Pfahl zu machen, insbesondere wenn Sie die Stempel der Harzer Wandernadel sammeln möchten. Der Weg verläuft entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze auf dem Grenzweg, der durch Panzerplatten und eine breite Schneise leicht zu erkennen ist. Hier hört man immer wieder das Pfeifen der Harzer Schmalspurbahn, die kurz darauf erscheint. Zuvor muss jedoch ein kurzes, steiles Stück bergauf gegangen werden, das jedoch mit einer grandiosen Aussicht auf Torfhaus belohnt wird.
Der weitere Weg verläuft parallel zur Harzer Schmalspurbahn, bis man auf die Brockenstraße trifft. Hier sind viele Spaziergänger und Wanderer unterwegs. Die Brockenstraße führt die letzten Meter auf Asphaltbelag hinauf zum Brocken. Der mühsame Aufstieg wird mit einem atemberaubenden Blick auf den Harz und die norddeutsche Tiefebene belohnt. Von oben wirkt alles sehr flach, selbst die Harzberge scheinen nicht mehr so hoch zu sein. Ein Biergarten lädt auf den ersten Blick zum Verweilen ein, aber das Personal ist unfreundlich, die Preise sind hoch (4 Euro für 0,5 Liter Softdrink) und die Qualität lässt zu wünschen übrig (verwässerte Getränke). Also, genießen Sie schnell die Aussicht und dann nichts wie weg hier.
Der Abstieg folgt der Brockenstraße eine Weile, was leider ziemlich lange dauert. Der Urwaldstieg, ein 200 Meter langer Seitenweg in den Brockenwald, ist leider aufgrund von Schäden an den Stegen, Brücken usw. gesperrt. Wenn er offen ist, lohnt es sich auf jeden Fall, ihn zu gehen. Kurz darauf, am gelben Brink, zweigt der Hexenstieg von der Brockenstraße ab und führt Richtung Ahrensklint. Plötzlich trifft man nur noch vereinzelt auf Wanderer, und die Geheimnisse bleiben für Touristen und Spaziergänger verborgen. Sie lohnen sich jedoch, denn sowohl vom Ahrensklint als auch vom darauf folgenden Trudenstein aus hat man einen wunderbaren Blick Richtung Süden. Die Schutzhütte "Spinne" lädt außerdem zu einer ausgedehnten Pause ein, und der Bachlauf der Womke in direkter Nähe sorgt für eine angenehme Abkühlung.
Ein kurzer Abstieg führt zum Hohnehof. Hier ist es wichtig zu erwähnen, dass man immer auf die Beschilderung des Hexenstieges achten sollte, die leider teilweise lückenhaft oder nicht sofort ersichtlich ist. Wenn man sich nach den GPS-Routen bekannter Apps richtet, besteht die Gefahr, falsch zu laufen und so manchen schönen Ort zu übersehen oder unbeabsichtigte Abkürzungen zu nehmen. Am Hohnehof wird der Wanderpass gestempelt, und dann geht es direkt weiter Richtung Drei Annen Hohne, um dort die volle Ladung Zivilisation zu erleben. Der folgende Abschnitt des Harzer Hexenstieges ist meiner persönlichen Meinung nach in Bezug auf den Weg nicht besonders. Breite Forstwege, die scheinbar endlos sind. Wenn es nicht immer wieder Highlights gäbe, wäre der Weg sehr langweilig. Eines dieser Highlights ist der Königshütter Wasserfall.
Der 12 Meter hohe Königshütter Wasserfall, der übrigens künstlich angelegt wurde, lädt insbesondere aufgrund der kleinen Grünanlage am Fuße des Wasserfalls mit überdachten Picknickplätzen zu einer Pause ein. Aufgrund der direkten Nähe zur Bundesstraße 27 halten hier auch viele Touristen an, sodass man nicht wirklich lange ungestört ist. Umso mehr sollte man die ruhigen Momente genießen. In Königshütte selbst gibt es nichts wirklich Erwähnenswertes, außer dass die dritte Etappe hier offiziell endet.
Etappendaten
Etappe 3: Torfhaus – Königshütte (25,8 km)
Dauer: Ca. 8 Stunden
Anstieg: 477m, Abstieg: 830m