Aussortierte Ausrüstung und passende Alternativen
In den Jahren in denen ich wandere habe ich meine gesamte Ausrüstung teils mehrfach ausgetauscht bzw. aussortiert. Ein Großteil war einfach überflüssig, wiederum anderes war für den Zweck vollkommen ungeeignet.
Feldflaschen
Die Idee bei den Feldflaschen war das ich sie bequem am Gürtel bzw. am Hüftgurt vom Rucksack befestigen kann und das Wasser so immer griffbereit habe. Ich hatte das Modell US-Feldflasche mit Hülle. Ich habe allerdings direkt bei der ersten Tour gemerkt das gerade wenn man den Rucksack auf oder absetzt die vollen Feldflaschen das anlegen vom Hüftgurt enorm erschweren bzw. dann auch noch runter fallen. Mit einem Volumen von 0,7L waren sie außerdem zu klein. Gerade bei Touren an warmen Tagen mit vielen Höhenmetern waren diese 0,7L sehr schnell ausgetrunken. Trotzdem musste ich dann noch den 188g schweren Behälter mit Hülle mit mir rum schleppen. Bei zwei Flaschen sind das immerhin 376 gramm. Zum trinken muss man anhalten um nicht die hälfte zu verschütten und man kann auch nicht sehen ob das Wasser in der Flasche wirklich sauber ist. Als Alternative habe ich eine Trinkblase von Source. Sie fasst 3 Liter, ist bequem im Rucksack zu tragen und man kann auch auf dem Weg ohne anzuhalten etwas über den Trinkschlauch trinken. Mit 160 Gramm ist der Trinkschlauch deutlich leichter als eine Feldflaschen, die alleine schon 188 Gramm wiegt. Das Wasser schmeckt nicht nach Kunststoff, auch nicht wenn das Wasser über längere Zeit im Schlauch ist. Das Reinigen und Befüllen ist einfach und das Material ist antibakteriell beschichtet.
Source Trinkblase 3L bei Amazon.de
Gewicht: 160 Gramm
Tipp: Für Ultralight-Touren kann man auch einfache PET-Flaschen nehmen. Insbesondere in den USA wird auf PET-Flaschen zurück gegriffen da man diese überall kaufen und in jedem Mülleimer entsorgen kann. In Deutschland ist das wegen des Pfandsystems etwas komplizierter, insbesondere weil das Etikett sich ja auch gerne schnell verabschiedet….
Becher / Trinkbecher
Nicht aussortiert, aber optimiert habe ich die Situation mit meinem Trinkbecher. Ich habe anfangs einen Alubecher aus dem Campingladen genutzt den ich dann aber bereits nach der ersten Tour gegen einen Tatonka-Alubecher getauscht habe. Grundsätzlich ist der Alubecher von Tatonka nicht schlecht. Ich kann ihn sogar empfehlen, denn er ist Verhältnismäßig günstig und das Volumen von einem halben Liter überzeugt auch. In Kombination mit einer Nalgeneflasche kann man ihn platzsparend verstauen, denn die Flasche passt genau in den Becher.
Tatonka Alubecher bei Amazon.de
Gewicht: 150 Gramm
Was ich jedoch bemerkt habe: Ein Becher mit einem Volumen von einem halben Liter ist zum trinken zu groß. Man schafft es nicht einen halben Liter "mal eben so" weg zu trinken, der Magen ist unter Umständen gar nicht auf solche großen Mengen in kurzer Zeit vorbereitet. Auch das hohe Gewicht von 150 Gramm sprechen gegen einen Alubecher. Die Wahl ist dann auf einen Titanbecher gefallen. Preislich kann ein Titanbecher natürlich nicht mit einem Alubecher mithalten, dafür ist das Gewicht von 60 Gramm unschlagbar. Das Volumen von 375ml ist auch genau richtig für eine Trinkportion.
Gewicht: 60 Gramm
Bundeswehr-Gamschen
Von Anfang an hatte ich Gamaschen. Es handelte sich um einfache Teile wie man sie in jedem BW-Shop günstig bekommen kann. Die Idee war es einen Nässeschutz für die Beine zu haben. Die Gamaschen erfüllen grundsätzlich ihren Zweck: Wasser von Pflanzen wird erfolgreich abgehalten. Allerdings sind die Beine trotzdem nass denn man schwitzt unter den Gamaschen nicht gerade wenig. Nachdem ich die Gamaschen dann sehr schnell nicht mehr aus dem Rucksack geholt hatte flogen sie entsprechend aus meiner Ausrüstung raus. Mein Setup für Regentage ist deshalb sehr übersichtlich: Kurze Hose bzw. Zipp-Off Hose. Trocknen tut die Hose durch die Körperwärme.
Gamaschen haben aber noch einen zweiten Zweck: Fernhalten von Schmutz und Dreck aus den Schuhen. Hier tun es aber auch einfache Gaiters. Diese halten zuverlässig den Dreck aus den Schuhen, denn Dreck (Steinchen, Stöckchen etc.) bilden potentielle Scheuerstellen und das führt wiederum zu Blasen und Druckstellen.
Meine ganz klare Kaufempfehlung: Altra Gaiters
Musik (MP3-Player etc.)
Im Jahr 2017 hatte ich mir gedacht: Handyakku schonen, mp3-Player mit wechselbaren Batterien holen und Musik hören. Mittlerweile (2024) ist das natürlich überholt, denn es gibt heute auch schon gute Solar-Powerbanks oder kleine Solarpanels zum laden seiner Akkus. Dazu vernünftige InEar Kopfhörer. Dank fehlenden Anschluss an modernen Smartphones über Bluetooth koppeln und fertig. Kein nerviger Kabelsalat. Nachteil ist natürlich das die InEars schnell mal verloren gehen. Also aufpassen angesagt.
Man sollte darauf achten das die InEars bequem im Ohr sitzen und auch Wasserfest sind. So kann man dann langweiligere und längere Passagen auf der Wanderung mit einem spannenden Hörbuch überwinden welches man sich vorher auf sein Smartphone geladen hat.
Ich persönlich schwöre auf Audible. Man hat hier eine große Auswahl und kann sich die Hörbücher bequem in der App auf sein Smartphone ziehen. Für Neukunden gibt es hier sogar einen Probemonat kostenlos wenn ihr auf folgenden Link klickt: Kostenloser Audible Probemonat. Amazon Prime-Mitglieder, die Audible-Neukunden sind, können Audible sogar 60 Tage kostenlos testen!
Faltschüssel
Eine Faltschüssel mag auf den ersten Blick praktisch erscheinen, aber für Fernwanderungen hat sie einige Nachteile. Erstens, sie benötigt Platz in deinem Rucksack, den du für wichtige Dinge wie Proviant und Ausrüstung benötigst. Zweitens, sie ist oft nicht so stabil wie herkömmliche Schüsseln, was ein Risiko für Verschüttungen birgt, insbesondere in unebenem Gelände. Drittens, das Zusammenfalten und Reinigen kann zeitaufwändig sein und erfordert oft Wasser, das möglicherweise nicht immer verfügbar ist.
Licht / Taschenlampe / Stirnlampe
Eine Taschenlampe mag für kurze Ausflüge oder den städtischen Gebrauch praktisch sein, aber für Fernwanderungen gibt es bessere Alternativen. Sie kann zusätzliches Gewicht in deinem Rucksack bedeuten, was deine Bewegungsfreiheit einschränkt und deine persönliche Energiebeanspruchung erhöht. Die Batterien können schnell verbraucht sein, insbesondere bei längeren Wanderungen, und das Mitführen von Ersatzbatterien kann zusätzliches Gewicht bedeuten. Oftmals brauchen vernünftige Taschenlampen auch spezielle Akkus. Stattdessen bieten moderne Stirnlampen eine praktische und effiziente Beleuchtungslösung für Fernwanderungen. Sie sind leicht, haben eine lange Batterielebensdauer und ermöglichen es dir, deine Hände frei zu halten, was besonders wichtig ist, wenn du dich in schwierigem Gelände fortbewegst oder Ausrüstung handhabst.
Zwei Stirnlampen kann ich empfehlen: Für den “normalen” Wanderer empfehle ich die Nitecore NU25 Stirnlampe. Neben einer dreistufigen weißen LED gibt es auch eine rote LED. Das rote Licht blendet Nachts nicht und ist auch unauffälliger falls jemand in der Nähe ist 😉 Bei einem Gewicht von 54 Gramm ist die Nitecore ein echtes leichtgewicht. Die Zeit, bis der Akku leer ist, reicht für gewöhnlich auch aus denn normalerweise schläft man ja Nachts.
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Für diejenigen, die es noch einfacher haben möchten, empfehle ich die Petzl Bindi Stirnlampe. Ihre Helligkeit entspricht etwa dem mittleren Modus der Nitecore. Obwohl der Hersteller eine etwas kürzere Leuchtdauer angibt, soll sie im kleinsten Modus, dem 'Max Autonomy'-Modus, dennoch 50 Stunden halten und genug Licht für die nähere Umgebung bieten. Mit einem Gewicht von nur 35 Gramm ist sie leichter als die Nitecore und verfügt zudem über ein Rotlicht.
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Beide Lampen lassen sich über USB laden. Mehr zum Thema Energieversorgung unterwegs habe ich euch natürlich auch auf meiner Seite zusammen gefasst.