Plessenburg Rundtour
Im Sommer 2019 begaben wir uns auf eine Overnight-Tour mit eigenen Planungen, ausgehend von einem Wanderparkplatz bei Wernigerode. Unsere Route führte uns vorbei an der Wasserkunst und dem Ottofelsen, entlang der steinernen Renne zur Schutzhütte Mönchsbuche. Von dort aus setzten wir unseren Weg fort über Plessenburg zu den Ferdinandsteinen und der Wolfsklippe bis zur Hütte Molkenhausstern. Schließlich kehrten wir über die bekannte steinerne Renne zur Wasserkunst und zum Ausgangspunkt zurück.
Unsere Reise begann an der Wasserkunst nahe Hasserode im östlichen Harz. Auf 400 Metern über dem Meeresspiegel liegt hier der Parkplatz in der Nähe des Karl August Lossen Denkmals. Entlang des "Braunen Wassers" führte der Weg stetig bergauf bis auf etwa 550 Meter, wo wir auf die Bergwacht Hütte und eine nahe Quelle trafen. Leider war dieses Gebiet stark von Holzfällern betroffen. Hoffentlich erholt sich der Wald hier bald wieder. Wir setzten unseren Weg auf 600 Meter zum Ottofelsen fort, von dem aus man bei schönem Wetter und bei Tag eine herrliche Aussicht genießen kann. Leider erreichten wir den Ort in der Dämmerung und bei Nieselregen, wodurch die Aussicht eher grau war.
Der gut ausgeschilderte Weg führte uns weiter zur steinernen Renne, einem Waldgasthaus, das zu dieser Zeit jedoch bereits geschlossen hatte. Kurz vor der Renne gab es zwei Möglichkeiten: einen kurzen, steilen Weg, der Trittsicherheit erforderte, oder einen etwas längeren, aber einfacheren Weg. Wir entschieden uns für den kurzen Weg, was sich im Nachhinein als keine gute Idee bei Dunkelheit und Nässe erwies. Weiter führte uns der Weg auf der Bielsteinchaussee, vorbei am trockenen Wernigeröder Bürgerbrunnen, hinauf zur Schutzhütte Mönchsbuche.
Von dort aus führte der Oberförster-Koch-Weg nordwestlich vorbei am gleichnamigen Denkmal und traf auf den Huyseburger Häu-Weg, dem wir in Richtung Norden zum Waldgasthaus Plessenburg folgten. Dort machten wir eine Pause, jedoch können wir dieses Waldgasthaus leider nur bedingt empfehlen. Das Essen wurde nur aus großen Töpfen serviert (Suppen, Milchreis usw.), was eher an ostdeutsche Kasernenverpflegung erinnerte als an eine Gaststätte.
Vorbei an der Karlsklippe führte uns der Weg südwestlich zum Ferdinandsstein, um dann östlich zum Wolfsberg zu gelangen. Der Aussichtsturm dort liegt etwas versteckt und ist schwer zu erreichen. Die Aussicht lohnt sich leider nicht wirklich. Weiter führte der Weg vorbei an einer kleinen Schutzhütte zum Molkenhausstern, wo ebenfalls eine Schutzhütte mit halbwegs passabler Aussicht zu finden ist. Hier wurde deutlich, wie sehr der Harz unter Borkenkäfern und Trockenheit leidet, mit abgestorbenen Bäumen, soweit das Auge reicht.
Von hier aus führte die Molkenhaus-Chaussee relativ direkt bergab bis zur Eschewegstraße auf immerhin 750 Höhenmetern, wo es sogar eine ÖPNV-Anbindung mitten im Wald gibt. Nach einem kurzen Nachmittags-Stopp an der steinernen Renne waren wir uns sicher: Es lohnt sich nicht, hierher zurückzukehren. Das Essen war seinen Preis nicht annähernd wert. Pressschnitzel aus der Fritteuse, vermutlich tiefgefrorene Spiegeleier und eine aus unserer Sicht sehr unfreundliche und ungemütliche Atmosphäre sorgten dafür, dass wir nicht lange blieben. So machten wir uns auf den weiteren Rückweg, vorbei am Ottofelsen und der Bergwachthütte, zurück zur Wasserkunst.
Tourdaten
Rundwanderweg Plessenburg (23,5 km)
Dauer: Ca. 9 Stunden
Anstieg: 766m, Abstieg: 766m